Louis Studer

Aus dem Nähkästchen

Die Fortisa-Geschichte erzählt von Louis Studer

Baustelle Fortisa
Junger Louis Studer in der Fortisa Bäckerei
Gerüst der Industriebäckerei

1984 bis 1991: Wie alles begann

«Ernst Moser kam mit einer Anfrage auf mich zu. Es ging um Spezial-Brötchen für eine Fastfood-Kette, die in der Schweiz Fuss fassen wollte. 1984 war das. Ich war neugierig und sagte sofort zu. So ging es nach Denver (USA) in die Ausbildung. Dort lernte ich von Profis, wie diese sogenannten Buns gemacht werden, zwei Monate lang. Es war eine schöne Zeit. Neben der Einführung in die Bun-Herstellung hatten wir Zeit zum Skifahren, Fischen und für einen Besuch der einzigartigen Goldmine in den Bergen, inklusive Casino. Zurück in der Schweiz, begannen wir mit der Herstellung der Buns. Zunächst produzierten wir in der Bäckerei Mischke & Moser rund 3600 Buns pro Tag. McDonald’s Schweiz wuchs rasch. Bald war klar, dass wir einen Standort für eine grössere Bäckerei brauchten. Fündig wurden wir in Zuchwil. 1991 wurde dort der Bau der Fortisa abgeschlossen. Im September 1991 nahmen wir die Produktion auf.»

1992 bis 2012: Weiterentwicklung

«Während meiner Zeit in der Fortisa habe ich diverse Jobs gemacht und vieles erlebt. Ich lernte die unterschiedlichen Führungsstile meiner Vorgesetzten kennen. Einige davon empfand ich als angenehm, andere etwas weniger. 1995 führten wir einen Zwei-Schichtbetrieb ein und bauten den Gärschrank und den Ofen um, um mehr Kapazität zu erreichen. Daran erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen. Nach dem Umbau funktionierte der Ofen nicht mehr. Niemand wusste, woran es lag. Bis ich schliesslich den Fehler entdeckte: Der Ofen-Motor war falsch, bzw. verkehrtherum angehängt. Da hat mir meine jahrelange Erfahrung geholfen. Später waren wir etwas besorgt darüber, was in der Milleniumsnacht passieren würde. Entgegen aller Erwartungen verlief die Umstellung auf das Jahr 2000 aber völlig problemlos.»

Louis Studer
«Die Fortisa war ein wichtiger Teil meines Lebens und wird das immer bleiben.» Louis Studer

2013 bis heute: Grossprojekte

«2013 wurde mir der neue CEO Vincent Lebet vorgestellt. Leider hatte ich nicht das Vergnügen, lange mit Vincent zusammenzuarbeiten. Per Januar 2016 wurde ich pensioniert. Seither geniesse ich meinen neuen Lebensabschnitt. Vincent Lebet hat mit dem Projekt Fortisa 2020 Grosses erreicht und treibt die Fortisa weiter zielstrebig voran. Ich war bezüglich dieses Grossprojekts sehr skeptisch, denn hier ging es nicht «nur» um einen Ofen- oder Gärschrank-Ausbau. Nein, praktisch alle Maschinen wurden komplett ersetzt, verschiedene Prozesse voll automatisiert. 

Und das alles während laufender Produktion – eine «Operation am offenen Herz» gewissermassen. Ich habe den Bau/Umbau immer wieder vor Ort «begutachtet» und begleitet.

Heute bin ich sehr stolz darauf, was die Fortisa in den letzten Monaten erreicht hat. Gut, der neue Warenlift dürfte etwas schneller sein. Aber Scherz beiseite: Die Fortisa war ein wichtiger Teil meines Lebens und wird das immer bleiben.»